Wie viel Gramm sind eigentlich 100 Gramm?

Heute möchte ich einmal einen Artikel außer der Reihe schreiben. Sicher wundert ihr euch über die Überschrift, denn eigentlich sollte ja klar sein, wie viel Gramm 100 Gramm sind.

Leider ist das nicht der Fall. In vielen Bereichen kommt es immer wieder vor, dass einhundert Gramm eben nicht einhundert Gramm sind, auch wenn es so deklariert ist. Das kann zum Beispiel bei abgepackten Lebensmitteln vorkommen oder generell bei Waren, die nach Gewicht gekauft werden. Es gibt sogar vom Gesetz vorgeschriebene zu tollerierende Abweichmengen. Das bedeutet, dass ein Hersteller etwa eine Packung Käse mit plus oder minus (ich sag jetzt einfach mal eine fiktive Zahl, denn die genauen Richtlinien sind mir nicht bekannt): 10%. Das bedeutet, dass bei einer 200 Gramm-Packung Käse auch schon einmal 180 Gramm oder aber 220 Gramm enthalten sein dürften. Natürlich regt man sich als Verbraucher lediglich über eine Abweichung auf, wenn man weniger bekommen hat, als man eigentlich bezahlt hat. Aber aus meiner Erfahrung ist es meistens so, dass etwa in einer Tüte Aufbackbrötchen (aufgedruckte Mengenangabe 8 Stück) eher mal nur sieben Brötchen enthalten sind statt neun, sofern mal eine Abweichung vorliegt. Das ist natürlich ärgerlich.


Doch heute möchte ich nicht über Chips, Brötchen oder Käse sprechen, sondern ich möchte mich an Strickerinnen und Häklerinnen richten, mit denen ich über Wolle sprechen möchte. Viele von uns kaufen 100-Gramm-Schritten. Wie hoch ist eure Toleranzgrenze bei der Abweichung von diesen besagten 100 Gramm? Ich bin übrigens darauf gekommen, weil ich eine Pimpelliese gestrickt habe, für die ich sehr günstig selbstgefärbte Wolle auf einer bekannten Plattform ersteigern konnte. Ich habe gerade noch einmal die Angebotsseite geöffnet um euch folgendes Zitat zu kopieren:

Es wird ein Überraschungspaket von mindestens 200 g „bunt gemixert“.

Sicher wäre mir eine Abweichung überhaupt nicht aufgefallen, wenn ich nicht die Pimpelliese gestrickt hätte. Um dieses Tuch zu stricken, soll die Wolle gewogen werden, damit man, sobald man etwa die Hälfte der Wolle verstrickt hat, mit den Abnahmen beginnen kann. Dabei stellte ich fest, dass einer der beiden ersteigerten Stränge „nur“ 95 Gramm wog. Na gut dachte ich, kann ja vorkommen, gell. Allerdings stricke ich nicht nur eine Pimpelliese, sondern zwei. Und auch bei dem zweiten Strang musste ich feststellen, dass er an die 100 Gramm nicht herankommt (auch lediglich 95 Gramm). Das bedeutet, dass ich statt „mindestens 200 Gramm“ nur 190 Gramm Wolle erhalten habe. Das ist eine Abweichung von 5%. Ich denke, ich muss euch nicht sagen, dass 10 Gramm Wolle weniger bei einer Lauflänge von 420 Metern pro 100 Gramm schon ein ansehnlicher Verlust ist (nämlich genau 42 Meter ;) ). Das ist schon recht ärgerlich. Natürlich habe ich diese Wolle nun wirklich günstig ersteigert, aber natürlich hätte es ja auch sein können, dass diese Auktion mit einem deutlich höheren Betrag hätte enden können.

Ich weiß, viele von euch lieben selbstgefärbte Wolle (ich selber finde auch so viele der Kreationen einfach nur TOLL!) und einige färben sogar selber. Wie handhabt ihr das, wenn ihr „100 Gramm Wolle“ kauft oder verkauft? Kontrolliert ihr überhaupt das tatsächliche Gewicht? Beeinflusst euch das dahingehend, ob ihr noch einmal bei dem Shop einkauft? Wie sieht es bei Markenwolle aus? Ist die Waage euer ständiger Begleiter? Was macht ihr, wenn die Abweichung zu groß ist?

Andere Artikel, die dich interessieren könnten:

Eine Pimpelliese ist etwas TOLLES

Endlich ist es fertig: mein allererstes Tuch. Nebenbei sollte ich vielleicht auch noch erwähnen, dass ich auch das erste Mal mit einem Muster gearbeitet habe. Ich muss sagen, ich bin wirklich sehr stolz, das Ergebnis gefällt mir ausgesprochen gut. Genug des Eigenlobs *g*. Hier ist das Ergebnis:


Das ist sie also, meine erste Pimpelliese nach der Anleitung von SpinningMartha. Sie ist hergestellt aus 95 Gramm gefärbter Sockenwolle (75% Schurwolle / 25% Polyamid; Lauflänge 420 Meter pro 100 Gramm), die ich sehr günstig ersteigern konnte. Von der Wolle habe ich leider keinen Rest, ich habe alles aufgebraucht. Hier habe ich noch eine Detailansicht für euch:


Leider ist die Wolle sehr „unruhig“, auf dem Bild kann man das klassische Lochmuster in den Dreiecken nicht so gut erkennen. Ich habe lange gebraucht, bis ich das Muster stricken konnte, ich habe das Strickwerk sicher acht oder neun mal wieder aufgeribbelt nach sechs-sieben Rapporten, da ich das Muster nie richtig hinbekommen habe. Es sollte einem ja schon jemand sagen, dass die Richtung des Umschlags von ungeheurer Wichtigkeit ist ;). Übrigens, ich hätte noch einen minimalen Rest Wolle übrig gehabt, wenn ich nicht die obere Kante noch einmal umhäkelt hätte. Das Werk hat sich nicht gerollt oder ähnliches, jedoch war die Kante recht ungleichmäßig, seht selbst:

Ich bin sehr zufrieden mit dieser TOLLEN Pimpelliese, und ich hoffe, dass sie ihrer neuen Besitzerin ebensogut gefallen wird :).

Andere Artikel, die dich interessieren könnten:

Die neue Rundstricknadel ist etwas TOLLES!

Ärger mit „veralteten“ Stricknadeln

 

Heute war es soweit, ich hatte absolut keine Lust mehr auf die alte Rundstricknadel. Als ich anfing zu stricken, habe ich mich bei einem Discounter mit Stricknadeln versorgt. Da gab es dann Nadelspiele, 3er-Sets Häkelnadeln, zwei Rundstricknadeln oder aber Schnellstricknadeln für 1,99 Euro. Für den Anfang war das auch ganz in Ordnung, die Strickstücke sahen ohnehin nach Übungsstücken aus, da kam es auch auf die Nadeln überhaupt nicht an. Beim Stricken von Socken habe ich allerdings recht schnell gemerkt, dass das Discounter-Nadelspiel nicht so wirklich gut ist. Es war ein Metallnadelspiel, dessen Gewicht man durchaus irgendwann bemerkt, wenn man ein paar Stündchen gestrickt hat. Zudem kann ich nicht behaupten, dass die Spitzen der Nadeln auch wirklich spitz waren. Das allerdings ist bei Stricknadeln (meiner Meinung nach) sehr wichtig. Wenn die Stricknadeln spitz sind, dann ist es für mich erheblich einfacher, den Faden aufzunehmen. Ist das Ende der Nadel zu sehr abgerundet, fällt mir das Stricken relativ schwer. So hat auch das Sockenstricken nicht so viel Spaß gemacht. Außerdem (was ja bei Frauen immer eine Rolle spielt ;) ) sehen die Metallnadeln auch nicht wirklich gut aus. Klar, mag man jetzt sagen, das ist ja auch totaaaal wichtig, ob Stricknadeln gut aussehen, wichtig ist, dass das Ergebnis stimmt… Dem stimme ich ja auch in gewisser Weise zu. Noch schöner ist stricken allerdings, wenn auch das Nadelspiel TOLL ist. Es ging ganz schnell, schwuppdiwupp und schon war das alte Nadelspiel eingemottet. Das KnitPro Nadelspiel ist nicht nur schön, sondern es hat auch eine angenehme Griffigkeit und die Nadelenden sind wunderbar spitz. So lässt es sich doch gut stricken!

 

Die neue TOLLE Rundstricknadel

Meinem alten Nadelspiel folgt nun auch eine meiner Rundstricknadeln in die Schublade. Denn die alte Rundstricknadel hatte nicht nur abgerundete Enden und das bekannte „Gewichtsproblem“, es gab auch noch ein Problem mit dem Band, das die beiden Nadeln miteinander verbindet. Denn dieses war nicht elastisch, es war geradezu starr und fest. Strickerinnen erkennen natürlich sofort das Problem: das Band verheddert sich in regelmäßigen Abständen, vorzugsweise immer dann, wenn man gerade an einer 120-Maschen-Reihe arbeitet, die man nicht unterbrechen möchte. Dennoch ist ein adäquates arbeiten irgendwann nicht mehrmöglich, da sich das Band so sehr um sich selbst geschlungen und „verkurvt“ hat, dass von den 80 Zentimetern auf einmal nur noch 15 Zentimeter zur Verfügung stehen. Selbstredend lässt sich damit nicht mehr so flexibel arbeiten… Also musste auch eine neue Rundstricknadel her. Die habe ich mir heute endlich besorgt. Das Band meiner neuen Nadel ist wunderbar flexibel und schon jetzt sieht man, dass es sich nicht so in- und untereinander drehen wird, dass ein flüssiges Arbeiten nicht mehr möglich ist. Die Übergänge von Band zu den Nadeln bemerkt man kaum, wenn man mit dem Finger dort entlangfährt. Auch der Stricktest hat ergeben, dass keine Wolle hängen bleibt: supi. Die Nadelenden sind nicht sehr stark abgerundet, man kann die Nadeln schon fast als spitz bezeichnen. Hinzu kommt, dass sie sehr leicht sind, da die Nadeln aus Bambus hergestellt wurden. Ich kann dazu nur ein sagen: meine neue Rundstricknadel ist absolut TOLL!

 

Ein neues Strick- und Wollgeschäft im Test: Handarbeiten & Wolle Gräff in Brühl hat mich eher enttäuscht

Eins möchte ich an dieser Stelle allerdings noch loswerden: Ich finde es schade, dass es hier im näheren Umkreis so wenige Woll- und Strickgeschäfte gibt. Auch sonst führen die wenigsten Läden überhaupt noch Kurzwaren. Es ist also gar nicht so einfach, ein schönes Geschäft zu finden. Wie ihr wisst, war ich bereits des öfteren in Bonn im Wolle Rödel. Die Auswahl ist groß und man kann alles vor Ort begutachten. Manchmal ist ein bisschen viel los, dann ist es dort etwas eng. Aber damit kann man sich ja arrangieren. Heute allerdings war ich das erste man in Brühl im „Wolle Gräff“ (was im Übrigen näher wäre, als der Laden in Bonn). Von außen war ich sehr angetan. Es standen einige Körbe mir Wolle vor der Türe und vor dem Schaufenster, welches auch schön mit Wolle und Strickstücken dekoriert war und es gab sogar einige Angebote. Im Laden war eine Mitarbeiterin gerade mit einer Kundin zugange, beide wählten zunächst eine Wolle aus, wie ich aus einem Augenwinkel mitbekam. In dem Moment kam eine zweite Mitarbeiterin aus dem hinteren Bereich (Lager oder Ähnliches), die gerade ein fröhliches Telefonat beendete. Sie begrüßte meine Schwägerin und mich auch freundlich, doch als ich ihr sagte, was ich gerne hätte (ein Rundstricknadel mit FLEXIBLEM Band in Größe drei mit SPITZEN Spitzen) schlug ihre Laune aus einem uns unklaren Grund um. Ich weiß nicht, ob ihr etwas eingefallen war, dass ihr gerade zu schaffen machte, aber von dem Moment an war sie äußerst unfreundlich. Da habe ich dann auch direkt vergessen, dass ich mich auch noch wegen Zopfnadeln beraten lassen und Maschenmarker erstehen wollte. Erst dachte ich, das hätte nur ich so empfunden, aber wir waren kaum aus dem Laden raus, als auch meine Schwägerin anmerkte, wie komisch die Verkäuferin auf einmal war. Besonders im Vergleich zu der anderen Kollegin, die der anderen Kundin gerade Tipps und Tricks für die gewählte Wolle vorführte, als wir den Laden verließen…  Schade eigentlich, Handarbeiten & Wolle Gräff in Brühl wäre viel näher, als der Wolle Rödel in Bonn, aber da werde ich wohl sicher nicht mehr hingehen. Ich will schließlich auch Spaß bei dem Kauf von Stricknadeln und Wolle haben und nicht Roulette spielen, ob ich nun heute mit der netten Verkäuferin in Kontakt komme…

Andere Artikel, die dich interessieren könnten:

Die gekaufte selbstgefärbte Sockenwolle ist TOLL

Heute ist endlich meine selbstgefärbte Sockenwolle angekommen. Wie ich euch hier berichtet habe, ist es mir gelungen ein richtiges Schnäppchen zu schießen. Da in der Auktion jedoch „keine Farbwahl“ vermerkt war, hatte ich ein paar Bedenken. Das war jedoch überhaupt nicht nötig, denn die Verkäuferin hat mir superschöne Wolle rausgesucht! Der linke Strang sieht mir sehr nach Wolle für „männliche“ Socken aus. Der rechte ist fast schon zu schön für Socken, vielleicht kann man damit auch ein schönes Tuch stricken. Ich wollte mich schon lange mal an einem Baktus oder an einem Musterschal probieren. Vielleicht ist dies ja genau die richtige Wolle für ein Experiment. Ich bin sehr gespannt, wie die Wolle verstrickt aussieht! Ich freue mich auf jeden Fall, dass ich so viel Glück hatte bei der Online-Auktion, und dass die Verkäuferin so ein gutes Händchen bei der Farbwahl hatte. Zudem hat sie der Wolle noch kleine Süßigkeiten beigelegt, was eine nette Überraschung war.

Ich kann demnach berichten, dass ich da wirklich ein TOLLES Schnäppchen gemacht habe!

Andere Artikel, die dich interessieren könnten:

Ein TOLLES Schnäppchen: 200gr selbstgefärbte Sockenwolle

Tja, ich kann eigentlich gar nicht so genau sagen, was mich dazu veranlasst hat, mal wieder ein wenig auf einer der beliebten Versteigerungsplattformen das Angebot zu durchstöbern. Ich bin relativ schnell bei den Suchanfragen „Wolle“, „Sockenwolle“ und „Wollpakete“ gelandet. Man kann dort wahnsinnig viel Wolle kaufen, wenn man möchte. Das Angebot ist RIESIG! Ich hatte großes Glück, als mich da ein Angebot quasi ansprang: 200 Gramm selbstgefärbte Sockenwolle 75% Schurwolle / 25% Polyamid. Das Angebot lag bei einem Euro (ein Gebot), noch etwa einen Tag Laufzeit. Selbstgefärbte Sockenwolle liegt preislich zwischen acht und zwölf Euro pro 100 Gramm (jeder Strang ist ein Unikat). Klar also, dass ich da sofort zuschlagen musste. Heute hatte ich mein Gebot schon wieder vergessen, zumindest bis die E-Mail mit der Benachrichtigung kam, dass ich Höchstbietende war. Ich habe tatsächlich 200 Gramm selbstgefärbte Sockenwolle für 5,51€ inklusive Versand ergattert. Ich bin sehr gespannt, was da auf mich zukommt, denn die Farbe darf ich leider nicht selber aussuchen. Aber ich habe eine Nachricht an die Verkäuferin geschickt und habe darum gebeten, mir doch zwei Stränge zukommen zu lassen, von denen ich einen für Herren- und einen für Damensocken verwenden kann. Nun lasse ich mich mal überraschen. Ich hoffe nicht, dass die Verkäuferin so enttäuscht ist über den (wirklich) niedrigen Verkaufspreis (die Liste ihrer Verkäufe zeigt, dass ähnliche 200Gramm-Angebote sonst auch nicht unter sieben Euro ohne Versand enden), und mir jene Stränge schickt, die sonst niemand kaufen würde… Ob ich also wirklich ein TOLLES Schnäppchen gemacht habe, kann ich erst sagen, wenn die Wolle bei mir angekommen ist. Drückt mir die Daumen ;).

 

 

Andere Artikel, die dich interessieren könnten:

Das neue Nadelspiel ist TOLL!

Wenn ich mit etwas Neuem anfange, das die Anschaffung von benötigten Utensilien erfordert, dann achte ich bei der Erstanschaffung in der Regel hauptsächlich auf den Preis. So war es bei der ersten Strick-Wolle, die ich gekauft habe und so war es auch bei dem ersten Nadelspiel. Letzteres habe ich bei einem Discounter gekauft. Es war ein Nadelspiel aus Metall, was mich auch gar nicht gestört hat. Denn ich wollte nur eins: endlich anfangen den ersten Socken zu stricken. Das habe ich dann ja auch direkt gemacht und ich hatte gar keinen Kopf um an etwas anderes zu denken, außer an meinen unförmigen ersten Socken.

Als jedoch die ersten beiden Sockenpaare fertig waren, fiel mir auf, dass eliZZZa bei ihren Hilfvideos andere Nadelspiele verwendet. Dass mir dieser Umstand erst zu diesem Zeitpunkt auffiel erklärt sich ganz leicht damit, dass ich vorher lediglich darauf geachtet habe, wohin der Faden muss. Ich hatte gar keine Zeit, um auf die Nadeln zu achten. Als es mir dann auffiel, wurde auch gerade in der Nadelspiel-Facebook-Gruppe gerade von KnitPro-Nadeln gesprochen, die ich gar nicht kannte. Was war ich erstaunt, als ich feststellte, dass Stricknadeln gar nicht immer aus Metall sein müssen! Dass es auch welche aus Holz und aus Kunststoff gibt, war mir vorher nicht bewusst. Ich hatte immer nur graue Stricknadeln vor dem inneren Auge, wenn ich an Stricknadeln gedacht habe. Ich habe ein wenig recherchiert und mir ein paar Nadelspiele angesehen, aber ich habe mich nicht zu einem Kauf durchringen können.

Letzte Woche fand ich auch endlich einmal Zeit, eines der Bonner Woll-Geschäfte zu erkunden. Und natürlich konnte ich den Laden nicht verlassen, ohne Wolle gekauft zu haben (ist das wirklich eine Überraschung?). Und hier ein Bild meiner Eroberung:

Da konnte ich einfach nicht dran vorbeigehen,die Farben sind einfach zu schön! Und weil meine Beinahe-Schwägerin das genauso sieht, nachdem ich ihr die Wolle gezeigt habe, bin ich in dieser Woche gleich noch einmal zu dem Wolle-Geschäft gegangen und habe noch ein Knäuel gekauft ;).

Die Wolle war allerdings nicht das Einzige, was bei meinem ersten Besuch den Weg in meine Einkaufstasche gefunden hat: zusätzlich habe ich noch ein KnitPro-Nadelspiel erstanden (Größe 2,5; 20 cm). Die Verkäuferin versicherte mir, dass ich nach dem ersten Versuch ganz sicher nicht mehr mit meinem Metall-Nadelspiel stricken wollen würde. Freundlicherweise hat sie mir die Nadeln auch einmal in die Hand gegeben, sodass ich mal testen konnte, wie sie in der Hand liegen. Die Nadeln sind sehr leicht und auch sehr dünn, ich habe mich gefragt, ob die wohl nicht schnell brechen, wenn man damit eine etwas festere Masche stricken möchte. Aber ausprobieren wollte ich es dann doch, auch wenn die Nadeln nicht so günstig waren, wie die Alten (zumal die neuen Nadeln soooo schön bunt sind ;) ). Das Nadelspiel ist in zwei Längen erhältlich, ich habe mich für das Längere entschieden. Bei dem Kürzeren hätte ich ständig Angst, dass mir die Maschen von der Nadel rutschen.

Nach meinem Einkauf hatte ich zunächst leider keine Zeit zum Stricken. Aber heute habe ich endlich Zeit dafür gefunden, und es wird wohl niemanden wundern, dass ich nicht nur das neue Nadelspiel testen, sondern auch gleich die neue Wolle verstricken wollte:

Leider kann man das Strickwerk auf diesem Bild nicht so gut erkennen, sonst könnte man sehen, wie traumhaft schön der Farbverlauf ist! Und was soll ich sagen? Die Verkäuferin hatte recht! Sicher werde ich mein altes metallenes Nadelspiel nicht mehr aus der Schublade nehmen, höchstens um Platz für ein anderes Nadelspiel zu schaffen. Die Holznadeln liegen sehr gut in der Hand und dadurch, dass sie so leicht sind, kommt es auch nicht so schnell zu Ermüdungserscheinungen. Man mag es kaum glauben, aber der Unterschied ist wirklich deutlich zu merken (kamen mir doch vorher meine Metall-Nadeln leicht vor). Ich denke nicht mehr, dass die Nadeln brechen werden, bei festen Maschen, sie sind sehr biegsam und flexibel. Zudem sind sie wirklich sehr spitz, das Aufnehmen und Abheben von Maschen ist damit kein Problem mehr (die Metallnadeln waren doch recht stumpf im Vergleich zu den neuen Nadeln). Zudem haben die KnitPro-Holznadeln für mich einen großen Vorteil: da ich zu feuchten Händen tendiere, kann ich mit den Holznadeln deutlich besser arbeiten. Die beschichteten Metallnadeln sind relativ rutschig, wenn man feuchte Hände hat. Mit Holznadeln passiert es mir sicher nicht, dass mir mal eine Nadel aus der Hand rutscht.

Ich kann abschließend nur eins sagen: Wolle und Nadelspiel waren TOLLE Anschaffungen!

Andere Artikel, die dich interessieren könnten:

Stricken ist toll!

Da ich beabsichtige, hier von Zeit zu Zeit meine neuesten „Werke“ vorzustellen, möchte ich in diesem ersten Handarbeits-Post berichten, wie ich überhaupt zu diesem „antiquierten“ (und doch aktuell wieder sehr modernen) Hobby gekommen bin. Es hat alles ganz klassisch mit dem Handarbeitsunterricht in der Grundschule angefangen (er war Teil des Kunstunterrichts, reiner Handarbeitsunterricht war auch zu meiner Zeit schon abgeschafft). Dort stellten wir Weihnachtsbaumschmuck her (den meine Mutter übrigens zu meinem Leidwesen jedes Jahr an den Weihnachtsbaum hängt, obwohl die Farben schon lange verblasst sind und das aufgemalte Gesicht kaum noch zu erkennen ist), eigentlich weiß ich gar nicht mehr genau, was es darstellen sollte. Es ist der Deckel eines Überraschungs-Eis, in das einige kurze gehäkelte Stücke eingeklebt wurden, was wohl Beine darstellen soll. Am ehesten würde ich diesen Weihnachtsschmuck als Krake interpretieren, frage mich allerdings, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Wie auch immer – ich habe Gefallen an der Handarbeit gefunden und fragte ganz dem gängigen Klischee entsprechend meine Oma, ob sie mir Stricken beibringen könne. Sie konnte es nicht, aber ihre Schwester. Allerdings habs ich es damals nie richtig begriffen und ich habe meine Großtante viel zu selten gesehen, als dass ich so hätte stricken lernen können. Stricken konnte ich demnach lange Zeit nicht, aber ich habe weiter in regelmäßigen Abständen gehäkelt. Wunderwerke sind dabei nicht herausgekommen, aber so mancher Schal hat mich bereits an kalten Wintertagen wärmen können. Hier ein Bild von dem letzten gehäkelten Schal (er ist etwas mehr als drei Meter lang):

Doch irgendwann wollte ich dann doch endlich stricken lernen. Ich fragte also meine Mutter, die mir dann auch die Grundzüge beibrachte (und das ist noch gar nicht so lange her). Es hat gar nicht so lange gedauert, da war auch schon der erste Schal fertig. Normalerweise versteckt man seine Erstlingswerke ja ganz gerne mal in der hintersten Ecke. Aber um hier allen Mut zu machen, die sich vielleicht gerne mal stricken würden, es aber bis jetzt noch gar nicht können, hier ein Bild von meinem Erstling:

Ich habe einfach die erstbeste Wolle genommen, die es im Discounter zu kaufen gab. Die war eben Schweinchenrosa. Perfekt für ein wenig Übung! Die Wolle lies sich sehr gut stricken. Bei diesem Schal hat meine Mutter übrigens tatkräftig mitgewirkt, denn ich brauchte immer wieder mal Hilfe (zum Beispiel, wenn ein neues Wollknäuel benötigt wurde und beim Anschlagen und Abketten der Maschen). Bald darauf habe ich zweifarbige Schals gestrickt (ganz einfach zwei Fäden statt nur einem verstrickt, kein Muster oder Ähnliches). Für einen Schal von über drei Metern Länge (so mag ich sie am liebsten), habe ich übrigens über 20 Stunden benötigt. Allerdings waren wir uns nie sicher, ob wir die Strickmaschen richtig anschlagen, also habe ich nach einer vernünftigen Anleitung im Internet gesucht. Aus den geschriebenen Anleitungen wurde ich nicht schlau, aber zum Glück gibt es Youtube. Dort fand ich genau das Richtige: ein Video, in dem das Anschlagen von Maschen detailliert beschrieben wird, damit es auch wirklich jeder verstehen und nachmachen kann. Doch das war nicht das einzige Video, denn eliZZZa13, wie sie sich bei Youtube nennt, ist sehr produktiv (in der realen Welt, fern ab des Netzes, ist ihr Name Elisabeth Wetsch). Ganz langsam und mit viel Geduld zeigt sie jedem, der es gerne lernen möchte, wie Maschen angeschlagen werden, wie rechte Maschen verschränkt gestrickt werden, wie man unterschiedliche Muster strickt, wie man Hello Kitty Plüschtiere häkelt und noch vieles, vieles, vieles mehr. Auf ihrer Seite mit dem bezeichnenden Namen http://www.nadelspiel.com können ihre „Schäfchen“ auch mit ihr und den anderen Schäfchen in Kontakt treten. Ein Nadelspiel ist ein Nadelset, das aus fünf Nadeln besteht und es wird verwendet um Socken zu stricken. Und genau das wollte ich auch, denn immer nur Schals stricken und häkeln, das ist langweilig! Socken sollten es also als nächstes sein. Es war schon ein wenig Übung nötig, auch wenn eliZZZa wirklich alles super erklärt. Fünf Nadeln sind eben nicht so einfach zu bändigen, aber man lernt es mit der Zeit. Wenn ich etwas Neues ausprobieren möchte, sehe ich mich einfach auf Nadelspiel.com um, ob es dazu ein Anleitungs-Video gibt (was häufig der Fall ist). Mit den Videos von eliZZZa ist auch Socken stricken gar kein Problem mehr. Auch hier möchte ich euch meinen Erstling natürlich nicht vorenthalten:

Selbstverständlich handelt es sich bei dem grünen, vollkommen unförmigen Etwas um meinen ersten Socken. Das Nadelspiel war völlig falsch (Größe 3, statt Größe 2 oder 2,5) und ich habe viel zu locker gestrickt. Kein Wunder also, dass so ein Monster-Socken dabei herauskam (beide Socken auf dem Bild sind nach den Vorgaben für Größe 37 gestrickt). Tragen kann man die Socken natürlich trotzdem, sie sind bequem und sehr warm. Allerdings gefiel die Form der Ferse den meisten, denen ich die Socken zeigte überhaupt nicht. Also habe ich bei dem nächsten Paar eine andere Ferse (eine so genannte Bumerang-Ferse) ausprobiert. Hier einmal ein Vergleich (ich hoffe, dass man den Unterschied gut sehen kann, durch das Muster der Wolle sieht man es ein wenig):

Der Ferse des braunen Sockens sieht auch schon deutlich mehr nach Ferse aus, dafür ist der Schaft zu kurz, wodurch der Fußteil viel zu lang aussieht. Aber lasst euch nicht täuschen, das ist ein Größe 37-Socken und er passt wie angegossen! Die Braunen sind übrigens erst das zweite Paar Socken, das ich gestrickt habe, es ist gerade erst fertig geworden. Auch hier war ich nicht so pingelig mit der Auswahl der Wolle meiner Erstlinge, ich wollte schließlich erst einmal nur üben, mir war wichtig, dass „Sockenwolle“ auf dem Etikett stand. Für die nächsten Socken habe ich allerdings wunderschöne Wolle in einem Wollgeschäft erstanden und ich freue mich schon sehr darauf, sie zu verstricken! Wenn ich dann endlich einmal mit wirklich schöner Wolle ein Paar Socken gestrickt haben werde, möchte ich mich bei dem nächsten Projekt mal an ein Muster heranwagen. Ich bin gespannt!

Was ist daran jetzt so toll? Na ganz einfach. Es ist ein tolles Gefühl, wenn ein Strickwerk fertig ist und man es betrachten und nutzen kann! Man hat selbst etwas geschaffen, hat sich viel Zeit genommen und kann sich dann über das fertige Ergebnis freuen. Beim stricken kann ich mich sehr gut entspannen. Am liebsten stricke ich abends, nach einem anstrengenden Tag. Dazu höre ich gerne ein Hörspiel oder lasse den Fernseher nebenher laufen. Es ist sehr gut um den Tag Revue passieren zu lassen und um einfach einmal abzuschalten.

Stricken ist einfach TOLL!

Andere Artikel, die dich interessieren könnten: