Natürlich möchte ich euch auch mein letztes Projekt des Jahres 2012 nicht vorenthalten. Dabei handelt es sich um ein Fühlmemory, das ich meinem kleinen Neffen (16 Monate) zu Weihnachten gehäkelt habe.
Was ist ein Fühlmemory?
Nun, wahrscheinlich kennt jeder das Gedächtnisspiel „Memory“, bei dem Paare gefunden werden müssen. Meistens handelt es sich dabei um Pappkarten, die auf der Rückseite vollkommen identisch bedruckt sind, und auf der Vorderseite ein Bild haben (jeweils zwei Karten zeigen das gleiche Bild).
Ähnlich funktioniert auch das Fühlmemory. Es gibt mehrere Varianten des Fühlmemorys. Eine ist die, unterschiedliche Materialien oder Gegenstände (etwa Reis, Büroklammern, Kirschkerne, Knallfolie….) in Säckchen einzunähen (zwei Säckchen pro Material oder Gegenstand). Die Spieler müssen dann, ganz wie bei einem normalen Memory, die Paare finden. Das Prinzip ist bei allen Fühlmemorys identisch, gleich, ob die Materialien in Säckchen eingenäht, auf Karten geklebt oder in Streichholzschachteln gegeben werden.
Mein gehäkeltes Fühlmemory
Ich habe vor Monaten einmal auf einer Webseite ein gehäkeltes Fühlmemory gesehen (das war also nicht meine Idee, ich finde nur leider die Seite nicht mehr, wenn ihr sie kennt, seid doch so freundlich und sendet mir den Link, damit die Erfinderin hier auch genannt werden kann ). Ein gehäkeltes Fühlmemory ist quasi eine Mischung aus einem echten Memory und einem echten Fühlmemory. Ein richtig echtes Fühlmemory ist es nicht, schließlich wird nicht mit unterschiedlichen Materialien gearbeitet (wo bei mir gerade einfällt, dass dies für Wolloholiker sicherlich spannend wäre: „Ich habe das Mohair-Paar gefunden!“ „Und ich habe das Merino-Paar!“). Ich habe für alle Karten 100 % Baumwollgarn (Topflappengarn verschiedener Hersteller) verwendet. Das hat einen praktischen Hintergrund: so ist es waschbar, was bei kleinen Kindern ja nicht das Schlechteste ist*g*.
Wenn sich also das Material nicht ändert, was dann? Eine klare Sache: die Form. Also habe ich insgesamt 12 identische Quadrate in einer Farbe gehäkelt und dann sechs Paar unterschiedliche Applikationen (Raute, Kreis, Kreuz, Herz, Blume und Dreieck).Wir ihr seht, ich kann immer noch nicht so gut häkeln, aber ich finde dennoch, dass man die Formen relativ gut erkennen kann *g*.
Diese Applikationen habe ich auf die Quadrate aufgehäkelt, wobei ich darauf geachtet habe, dass das Nähgarn auf der Rückseite nicht zu sehen ist:
Wie spielt man mit dem gehäkelten Fühlmemory?
Nun, man könnte es ganz klassisch spielen, indem man die Häkelquadrate einfach mit der Applikationsseite auf den Tisch legt und dann Paare sucht, das könnte so aussehen:
oder so:
Da die Applikationen jedoch auch unterschiedliche Formen haben, die sich erfühlen lassen, kann das gehäkelte Fühlmemory tatsächlich auch mit verbundenen Augen gespielt werden. Für welche Variante man sich auch entscheidet, man wird sicherlich Spaß mit diesem Spiel haben.
Übrigens, mein Neffe ist wohl aktuell für beide Varianten noch ein wenig klein (Memoryspiele mit vollem „Regelumfang“ werden ab etwa 3 Jahren gespiel), es bereitet ihm dennoch schon jetzt Freude, die Paare zu finden, wenn alle Karten mit der Applikation nach oben auf dem Tisch liegen. So kann er nicht nur Formen, sondern auch Farben lernen.