Der erste Tag, und gleich ist etwas WIRKLICH Tolles passiert!
Seit einiger Zeit gehöre ich bereits wieder zu dem Teil der Gesellschaft, der sich unmotorisiert auf Rädern fortbewegen kann. Das ist in vielerlei Hinsicht positiv. Denn zum einen ist Fahrrad fahren „aktive Bewegung“ und zum anderen bin ich nicht mehr auf die Buszeiten und schon gar nicht mehr auf die Zuverlässigkeit des Busses angewiesen. Hier im Ort fährt nämlich nur ein Bus. Und derjenige, der die Buszeiten organisiert, hat anscheinend gar keine Ahnung von seinem Job. Zwar ist es möglich, mit dem Bus pünktlich den Bahnhof zu erreichen, um in die Bahn steigen zu können, doch es ist nahezu unmöglich aus der Bahn auszusteigen und einen Bus zu bekommen, denn dieser ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit schon weg – und zwar erst seit wenigen Minuten. Das wäre an sich noch kein Problem, wenn hier die Busse nicht nur alle 30 oder gar 60 Minuten fahren würden. Ziemlich regelmäßig habe ich also meine Zeit verschwendet, indem ich am Bahnhof auf einen Bus gewartet habe.
Meine Mutter und mein Bruder haben mich erlöst. Meine Mutter stellte mir ihr eigenes (etwas eingestaubtes) Fahrrad zur Verfügung und mein Bruder hat es wieder verkehrssicher gemacht. Und hier ist das Schmuckstück:
Wie ihr seht, ein echtes Hollandrad – ein NOBELHOBEL! Am schönsten waren die ersten Fahrten nach langjähriger Abstinenz! Erst war ich ein wenig unsicher auf dem Rad, aber es stimmt was man so sagt: „Fahrrad fahren verlernt man nicht!“. Es hat auch nicht lange gedauert, bis ich die Strecke zum Bahnhof fahren konnte, ohne ein Sauerstoffzelt zu benötigen. Die Kondition kommt von ganz alleine.
Etwa ein Jahr lang hat mich das Fahrrad mal mehr mal weniger zuverlässig zum Bahnhof gebracht. Es ist solide Arbeit, das ist wahr- aber für längere Fahrten ist das Rad wohl nicht geeignet. Obwohl der Sattel sehr bequem ist, ist das Rad im Gesamten viel zu schwer. Zudem hat es nur drei Gänge, von denen nur der Erste und der Dritte funktionstüchtig sind. Das bedeutet, dass ich mich entweder beim Treten abstrampeln oder anstrengen musste. Der Dynamo ist zudem ziemlich wasserscheu – bei Regen streikt er einfach – tagsüber nicht ganz so schlimm, aber man muss auch als Studentin gelegentlich das Haus verlassen, wenn es noch dunkel ist (vorwiegend im Winter versteht sich). Ich will das Rad nicht missen, aber ich bin schon froh, dass mir heute wirklich ETWAS TOLLES widerfahren ist!
Denn, ganz unverhofft, bin ich heute zu einem neuen Fahrrad gekommen. Und wieder war es meine Mutter, die einen fahrbaren Untersatz für mich ausfindig gemacht hat. Sie suchte nach einem neuen Fahrrad für meinen Bruder und wurde im Kleinanzeigenverzeichnis einer großen Online-Auktionsbörse fündig. Der Verkäufer hatte jedoch nicht nur ein Herren- sondern auch ein Damenrad. Meine Mutter hat die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und gleich beide Räder erstanden. Und hier ist mein neues Fahrrad:
Oh ja, ein City-Flitzer, wie er im Buche steht, MIT Körbchen! Erst war ich etwas skeptisch, aber dann habe ich mir das Rad näher angesehen. Und nach einer kleinen Probefahrt war ich dann vollends begeistert! Ein Schmuckstück! Auch meine Mutter hat eine Probefahrt gemacht, ich hatte schon die Befürchtung, dass es nun doch nicht in meinen Besitz übergeht, denn auch sie hatte Spaß daran Schlangenlinien zu fahren und die Straße hoch und runter zu düsen! Doch zum Glück, sie hat es mir überlassen! Vielleicht leihe ich es ihr ja mal? Ein paar Kleinigkeiten mussten allerdings erledigt werden – z.B. das Anpassen der Sattelhöhe (was ich übrigens höchstpersönlich übernommen habe), sowie das befestigen des Körbchens. Morgen werde ich das erste mal mit dem neuen Fahrrad zum Bahnhof fahren, ich freue mich schon!
Ein neues Fahrrad ist etwas Tolles!
PS: Der Nobelhobel ist übrigens nicht ganz ausrangiert. Er bringt nun meinen Bruder vom Bahnhof zur Uni. Der Nobelhobel – ein hervorragendes Zweitrad!