Ein TOLLER Nachtrag: Pimpelliese II

Wie ihr wisst, war ich in China. Ich habe dort zwei Pimpelliesen verschenkt. Die erste Pimpelliese in gelb/grün habe ich euch bereits gezeigt. Und auch die zweite Pimpelliese in weiß/braun möchte ich euch nicht vorenthalten, ich hatte es nur vor dem Flug nicht mehr geschafft, die Bilder zu posten, da das Tuch erst in der Nacht vorher fertig geworden ist *g*. Und hier ist sie:

Auch dieses Dreieckstuch habe ich aus der selbstgefärbten Wolle gestrickt, die ich sehr günstig ersteigern konnte (420 Meter Lauflänge; 75% Schurwolle / 25% Polyamid). Natürlich ist auch dieses Tuch nach der Anleitung von SpinningMartha entstanden. Auch bei dieser Pimpelliese habe ich wieder den oberen Rand umhäkelt, damit es einen gleichmäßigen Abschluss hat. Natürlich habe ich auch wieder eine Detailaufnahme für euch:

Und demnächst werde ich wohl noch mindestens zwei Pimpelliesen stricken. Meiner Schwester gefällt das Dreieckstuch nämlich auch sehr gut und zum Geburtstag bekam sie dann auch gleich den Gutschein. Nun haben wir endlich die Wolle ausgesucht und auch schon bestellt. Und irgendwann, wenn auch diese Pimpelliese (als Winterset mit passender Mütze und Pulswärmern übrigens) fertig ist, dann möchte auch ich eine Pimpelliese haben ;). Ihr seht, ich habe noch viel vor diesen Herbst *g*.

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Das Gewicht von Wolle und wie man es messen kann

Gestern habe ich euch gefragt, wie viel Gramm eigentlich 100 Gramm sind. Vielen Dank für die rege Beteiligung an dem Gespräch :)! Ich möchte an dieser Stelle die Ergebnisse einmal kurz zusammenfassen:

Wolle wiegen – aber wie?

Es hat sich herausgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, Wolle zu wiegen. Denn Ilona G. aus der FB-Gruppe hat angemerkt, dass Wolle mehr als 80% ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen kann, ohne dass sie sich nass anfühlt. Legt man nun eine vollgesogene Wolle auf eine Waage, wird natürlich das deutlich erhöhte Gewicht angezeigt. Woher aber soll man wissen, ob die aktuelle Wolle gerade sehr viel Feuchtigkeit aufgenommen hat? Für den normalen Verbraucher ist es sehr schwer, optimale Bedingungen zu schaffen, um das Gewicht von Wolle Messen zu können. Weil das der Fall ist, wird auf jedem Knäuel nicht nur das Gewicht der Wolle angegeben, sondern auch die Lauflänge. Durch die Angabe der Lauflänge solle der Kunde eine Möglichkeit haben zu überprüfen, ob er die richtige Warenmenge erhalten hat, auch wenn das Gewicht abweicht.

Ich habe ein Knäuel mit 420 Metern Lauflänge – wie soll ich da die Länge messen?!

Diese Frage habe ich mir auch gestellt. Zuerst nur für mich, dann auch in der FB-Gruppe. Und auch hier kam wieder erstaunliches zu Tage: es ist nämlich gar nicht so schwer, die Länge eines Strangs oder eines Knäuels zu messen. Wer sich schon mit Maßband, mehreren Zollstöcken und zahlreichen helfenden Händen auf einer gesperrten Straße gesehen hat, um die Länge zu messen, der kann nun beruhigt aufatmen. Hilfe kommt aus einem Bereich, mit dem man an dieser Stelle wohl nicht gerechnet hätte: aus dem Anglerbedarf. In der FB Gruppe gab es doch tatsächlich jemanden (Iris S.), die an ihre spinnende Freundin (Mädels, sie spinnt Wolle! ;) ) einen sogenannten Schnurzähler oder Tiefenmesser verschenkt hat. Damit ist es ganz einfach, die Länge der Wolle zu messen und Tiefenmesser sind gar nicht so teuer. Da kann man ruhig mal über eine Anschaffung nachdenken (mit den meisten Geräten ist eine Messung bis zu 999 Metern möglich). Dann ist man auf der sicheren Seite.

Wo sind meine fehlenden 10 Gramm?

Nicole hat mir den Rat gegeben, einfach mal die Verkäuferin anzuschreiben. Das habe ich auch heute morgen vor der Uni direkt noch schnell gemacht :). Und hier der wichtige Teil der Antwort:

Hallo Eva, das Problem hatte ich bereits und mein Lieferant hat mir versichert, dass die Wolle bei einer bestimmten Temperatur (ich glaube 21 od. 22°... wenn ich mich 
recht erinnere) "vermessen" wird und so exakt 420 m zu einem Strang gelegt werden... der dann bei dieser Temperatur irgendwie 100 g hat. Damit musste und habe ich 
mich auch zufrieden gegeben. Leider finde ich auf die schnelle jetzt die Mail nicht, ich hab sie aber aufgehoben für mich zur Sicherheit. Natürlich wiege ich ab und an 
auch nach und je nachdem, wo ich die Wolle gerade lagere (die Rohwolle habe ich im Lager in der Wohnung) und die gefärbten lagern im Geschäft, das ist ein sehr kühler 
Raum im Erdgeschoss. Das alles beachtet habe ich persönlich keine Abweichungen feststellen können ( meine Wiegungen ergeben also immer auch zwischen 95 und 
105 g... je nach Lagerort). Da ich von den Strängen nichts abschneide sondern so färbe, wie ich sie erhalte, geh ich davon aus, dass es 420 m sind und das Recht ist so 
wohl auf meiner Seite

Das heißt wohl für mich: Pech gehabt. Das liegt im Bereich der herkömmlichen Abweichung :(.

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Wie viel Gramm sind eigentlich 100 Gramm?

Heute möchte ich einmal einen Artikel außer der Reihe schreiben. Sicher wundert ihr euch über die Überschrift, denn eigentlich sollte ja klar sein, wie viel Gramm 100 Gramm sind.

Leider ist das nicht der Fall. In vielen Bereichen kommt es immer wieder vor, dass einhundert Gramm eben nicht einhundert Gramm sind, auch wenn es so deklariert ist. Das kann zum Beispiel bei abgepackten Lebensmitteln vorkommen oder generell bei Waren, die nach Gewicht gekauft werden. Es gibt sogar vom Gesetz vorgeschriebene zu tollerierende Abweichmengen. Das bedeutet, dass ein Hersteller etwa eine Packung Käse mit plus oder minus (ich sag jetzt einfach mal eine fiktive Zahl, denn die genauen Richtlinien sind mir nicht bekannt): 10%. Das bedeutet, dass bei einer 200 Gramm-Packung Käse auch schon einmal 180 Gramm oder aber 220 Gramm enthalten sein dürften. Natürlich regt man sich als Verbraucher lediglich über eine Abweichung auf, wenn man weniger bekommen hat, als man eigentlich bezahlt hat. Aber aus meiner Erfahrung ist es meistens so, dass etwa in einer Tüte Aufbackbrötchen (aufgedruckte Mengenangabe 8 Stück) eher mal nur sieben Brötchen enthalten sind statt neun, sofern mal eine Abweichung vorliegt. Das ist natürlich ärgerlich.


Doch heute möchte ich nicht über Chips, Brötchen oder Käse sprechen, sondern ich möchte mich an Strickerinnen und Häklerinnen richten, mit denen ich über Wolle sprechen möchte. Viele von uns kaufen 100-Gramm-Schritten. Wie hoch ist eure Toleranzgrenze bei der Abweichung von diesen besagten 100 Gramm? Ich bin übrigens darauf gekommen, weil ich eine Pimpelliese gestrickt habe, für die ich sehr günstig selbstgefärbte Wolle auf einer bekannten Plattform ersteigern konnte. Ich habe gerade noch einmal die Angebotsseite geöffnet um euch folgendes Zitat zu kopieren:

Es wird ein Überraschungspaket von mindestens 200 g „bunt gemixert“.

Sicher wäre mir eine Abweichung überhaupt nicht aufgefallen, wenn ich nicht die Pimpelliese gestrickt hätte. Um dieses Tuch zu stricken, soll die Wolle gewogen werden, damit man, sobald man etwa die Hälfte der Wolle verstrickt hat, mit den Abnahmen beginnen kann. Dabei stellte ich fest, dass einer der beiden ersteigerten Stränge „nur“ 95 Gramm wog. Na gut dachte ich, kann ja vorkommen, gell. Allerdings stricke ich nicht nur eine Pimpelliese, sondern zwei. Und auch bei dem zweiten Strang musste ich feststellen, dass er an die 100 Gramm nicht herankommt (auch lediglich 95 Gramm). Das bedeutet, dass ich statt „mindestens 200 Gramm“ nur 190 Gramm Wolle erhalten habe. Das ist eine Abweichung von 5%. Ich denke, ich muss euch nicht sagen, dass 10 Gramm Wolle weniger bei einer Lauflänge von 420 Metern pro 100 Gramm schon ein ansehnlicher Verlust ist (nämlich genau 42 Meter ;) ). Das ist schon recht ärgerlich. Natürlich habe ich diese Wolle nun wirklich günstig ersteigert, aber natürlich hätte es ja auch sein können, dass diese Auktion mit einem deutlich höheren Betrag hätte enden können.

Ich weiß, viele von euch lieben selbstgefärbte Wolle (ich selber finde auch so viele der Kreationen einfach nur TOLL!) und einige färben sogar selber. Wie handhabt ihr das, wenn ihr „100 Gramm Wolle“ kauft oder verkauft? Kontrolliert ihr überhaupt das tatsächliche Gewicht? Beeinflusst euch das dahingehend, ob ihr noch einmal bei dem Shop einkauft? Wie sieht es bei Markenwolle aus? Ist die Waage euer ständiger Begleiter? Was macht ihr, wenn die Abweichung zu groß ist?

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