An dieser Stelle muss ich vielleicht etwas ausholen. Jene, die mich kennen, wissen von meinem „kleinen“ Büchertick. Es ist so, dass ich am liebsten neue Bücher mag, frisch gedruckt und am besten auch noch eingeschweißt. Taschenbücher mag ich lieber als gebundene Ausgaben (Joanne K. Rowlings Harry Potter-Reihe stellt eine Ausnahme dar, diese Bücher stehen hier ausschließlich in gebundener Form (Carlsen – deutsch und Bloomsburry – englisch). In der Regel kaufe ich meine Bücher neu, Antiquariate oder Flohmärkte suche ich eher nicht auf. Denn die meisten Bücher erfüllen nicht meine Ansprüche, wenn ich Bücher kaufe dürfen sie keine Ecken, Dellen oder „Schiebekratzer“ aufweisen. Ein ganz komischer Spleen! Ich achte auch beim Lesen sehr penibel darauf, dass die Buchrücken nicht gebrochen werden (bei dickeren Büchern ein Kunststück!). Mein Bücherregal sieht demnach so aus, als stünden dort nur neue oder fast neue Bücher (Schul- und Unibücher zählen nicht dazu, denn die sehen mitunter recht bearbeitet aus ;) ). Weil ich sehr eigen bin mit meinen Büchern, verleihe ich sie auch in der Regel nicht (Ich habe mal eins verliehen, das habe ich mit einem Kaffeetassenrand zurück bekommen, von da an habe ich kein Buch mehr rausgegeben :) ).
Da ich sehr eigen bin, was die Bücher angeht, habe ich auch gewisse Preisvorstellungen. Seit einiger Zeit machen sich auf den Büchertischen in den Buchläden Paperbacks breit, die eigentlich nur größere Taschenbücher sind. Angefangen hat das ganze bei der Fantasy (eines meiner bevorzugten Genres). Ganz schleichend schritt dieser Prozess voran, zunächst veröffentlichten nur die „großen Autoren“ der Fantasy in dem Format, etwa Markus Heitz oder Bernhard Hennen, später aber kamen immer mehr Autoren dazu, auch gänzlich unbekannte Autoren veröffentlichen mittlerweile in diesem Format. Daran ärgert mich einiges. Das fängt bei dem Preis an. Dieser liegt in der Regel zwischen dem Preis für ein normales Taschenbuch und dem Preis für eine gebundene Ausgabe (sofern es eine gibt). Weiter geht es mit der unhandlichen Größe und dem damit verbundenen Gewicht der Bücher. Da ich oft in der Bahn lese, begleiten meine Bücher mich oft im Rucksack. Ein großes Buch hat nicht nur mehr Gewicht, es nimmt auch mehr Platz im Rucksack weg. Das alles würde ich natürlich auch in Kauf nehmen, wenn die Qualität der Bücher auch dem Preis entsprechen würde, was leider nicht der Fall ist. Denndie Paperbacks sind eben doch nur Taschenbücher und bekommen genauso Dellen und abgeriebene Kanten wie Taschenbücher in der normalen Größe. Besonders ärgerlich ist das, wenn es „Schmuckausgaben“ sind, oder aber Ausgaben mit besonders aufwändig gestaltetem Cover (zum Beispiel Markus Heitz – „Kinder des Judas“). Die Bücher sehen toll aus, sind aber einfach unpraktisch. Was mich so daran ärgert ist, dass die Bücher preislich so wenig unter der gebundenen Ausgabe liegen, aber dennoch die Qualität von Taschenbüchern haben. Aus diesem Grund habe ich bereits vor geraumer Zeit beschlossen, Bücher in derartigen Formaten nicht mehr zu kaufen. Man soll mich nicht falsch verstehen, ich gönne ja dem Autor den höheren Gewinn, möchte dann für mich aber auch ein Produkt besserer Qualität haben.
Weil das so ist, muss ich oft ziemlich lange auf ein bestimmtes Buch warten. Das macht mir nicht so viel aus, warten kann ich gut. Es ist ja auch nicht so, als würde ich das nicht schon von der Warterei auf die Taschenbuchausgaben der Hardcover kennen. Es bereitet auch immer wieder Freude, wenn man sehr lange auf ein ganz bestimmtes Buch gewartet hat. Es ist richtig TOLL, wenn ich ein Buch, auf das ich lange gewartet habe, endlich kaufen kann. Und genau das ist heute wieder einmal vorgekommen. Bereits letztes Jahr hatte mir eine Kommilitonin diese Buchreihe empfohlen, aber natürlich gab es sie nur als Paperback… Heute habe ich das Buch endlich als Taschenbuch gefunden: Jussi Adler Olsen – „Erbarmen“. Als ich bei Amazon nachsah, stellte ich fest, dass diese Ausgabe bereits seit Februar erhältlich ist. Dass ich das nicht wusste, wundert mich eigentlich nicht direkt. Denn hauptsächlich kaufe ich meine Bücher in einem Laden der bekannten großen Buchketten (denn auch wenn ich deren Politik auch nicht unterstützen möchte, habe ich dort oft zweifach eine große Auswahl: die Läden führen zahlreiche Bücher, auch der Fantasy-Bereich ist sehr groß und es gibt oft mehrere Exemplare von einem Buch, sodass ich nach einem „unbeschädigten“ suchen kann). Dass diese Läden aber nach wie vor nur die Paperbacks auslegen, ist wohl kaum ein Wunder.
Ich bin jedenfalls Glücklich, dass ich das Buch endlich ergattern konnte, auch wenn ich wohl nun wieder lange warten muss, denn die Teile zwei und drei werden wohl erst später als Taschenbuch erscheinen. Aber das werde ich auch ganz in Ruhe aussitzen ;) .
Jussi Adler Olsen – „Erbarmen“ als Taschenbuch ergattert zu haben ist einfach TOLL!